Westliche Politik im Orient: Die Spur des Scheiterns

Dienstag, 09.01.2018
15:15 – 17:15 Uhr

Referat von Ulrich Tilgner mit anschliessender Diskussion

Die Ereignisse der letzten Wochen machen einmal mehr deutlich, dass sich die politische Situation im Orient dramatisch verändert – mit nicht absehbaren Folgen für die globale Politik. Viele Konflikte der Region sind auch nach Jahrzehnten nicht gelöst und drohen jederzeit zu eskalieren. Der Machtkampf zwischen den beiden Erzrivalen Saudi-Arabien und Iran um die Vormachtstellung in der arabischen und islamischen Welt breitet sich weiter gewaltsam in den Jemen oder den Libanon aus. Statt mit dem Aufbau moderner Zivilgesellschaften Frieden und Stabilität zu fördern, zieht sich der Westen immer mehr zurück. Russland und China nutzen das neue geopolitische Vakuum zur Durchsetzung eigner Interessen.

Als Lehre aus ihrer gescheiterten Orient-Politik versuchen die USA, ihre strategische Interessen nicht mehr im Alleingang, sondern nach Bildung multi- oder binationaler Bündnisse  durchzusetzen. Die Folgen für die Menschen in der Region treten zunehmend in den Hintergrund; politische Interessen haben Vorrang. 

Auf Einladung der Fachgruppe Geschichte wird uns mit Ulrich Tilgner ein ausgewiesener Experte zu diesem aktuellen und komplexen Thema Auskunft geben. Ulrich Tilgner hat seit den 80er Jahren über die Entwicklung im Orient zu Anfang auch für den Schweizer Rundfunk – später für das Schweizer Fernsehen (von 2009 bis 2013 exklusiv) berichtet. Von 1986 bis 2000 hatte er sein Büro in Amman/Jordanien, von 2001 bis 2013 in Teheran/Iran. Er beschäftigt sich vor allem mit den politischen Konflikten der Region und ihren wirtschaftlichen und kulturellen Hintergründen. Sein Berichtsgebiet umfasst den Irak, Iran und Afghanistan.

Ort: Kantonsschule Heerbrugg
Raum: Aula

Kontakt

Stefan Rohner
stefan.rohner@remove-this.ksh.edu
Ulrich Tilgner
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